Berliner und Sylter Testament mit Wiederverheiratungsklausel in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf


Unterschied Berliner Testament und Sylter Testament
Beim klassischen Berliner Testament (Ehegattentestament) setzen sich Ehepartner gegenseitig zu Alleinerben ein und benennen die Kinder erst nach dem Tod beider als Schlusserben. Änderungen sind nach dem ersten Todesfall – sofern keine Wechselbezüglichkeit vereinbart wurde – in der Regel noch möglich. Das Sylter Testament baut darauf auf, ergänzt aber zusätzliche Schutzklauseln wie die Wiederverheiratungsklausel, Verfügungseinschränkungen und eine strikte Bindungsklausel. Diese sorgen dafür, dass der überlebende Ehepartner nach dem ersten Todesfall nur eingeschränkt über das geerbte Vermögen verfügen kann und schützen die Schlusserben besonders – etwa durch Pflichtteilsschutz und Vermögenssicherung.
Was ist eine Wiederverheiratungsklausel?
Das Berliner Testament ist eine beliebte Form des Testaments unter Ehepartnern, die eine klare Regelung für die Weitergabe ihres Vermögens an die gemeinsamen Kinder sicherstellen möchten. Doch was passiert, wenn der überlebende Ehepartner erneut heiratet und damit eine neue Erbengemeinschaft entsteht?
Gemeinsame Kinder im Berliner Testament
In einem Berliner Testament werden die gemeinsamen Kinder meist als Schlusserben berücksichtigt. Das Ziel ist es, dass das Vermögen zunächst dem überlebenden Ehepartner zur Verfügung steht und erst nach dessen Tod an die Kinder weitergegeben wird. Diese Regelung bietet zunächst dem überlebenden Ehepartner finanzielle Sicherheit.
Wiederverheiratung des Erben: Auswirkungen und Herausforderungen
Eine erneute Heirat des überlebenden Ehepartners kann komplexe rechtliche und emotionale Herausforderungen mit sich bringen. Hier sind einige wichtige Punkte, die berücksichtigt werden sollten:
- Pflichtteilsansprüche der Kinder: Die gemeinsamen Kinder haben einen gesetzlichen Pflichtteilsanspruch nach dem Tod des zuerst verstorbenen Ehepartners. Sollte der überlebende Ehepartner nach dem Tod des Erstverstorbenen erneut heiraten, könnten die Kinder aus Angst um ihr Erbe ihren Pflichtteil einfordern, was zu finanziellen Belastungen und Konflikten führen kann.
- Enterbung des neuen Ehepartners: Durch das Berliner Testament kann sichergestellt werden, dass der neue Ehepartner im Erbfall des überlebenden Ehepartners keinen Anteil am ursprünglichen Vermögen des verstorbenen ersten Ehepartners erhält. Dies kann durch spezielle Klauseln im Testament festgelegt werden. Der zweite Ehepartner hat in diesem Fall aber einen Pflichtteilsanspruch.
- Vermögensschutz im Fall einer zweiten Ehe oder deren Scheidung: Um das Vermögen vor einer möglichen Aufteilung im Falle einer erneuten Scheidung zu schützen, kann ein Ehevertrag und oder ein Ehe- und Erbvertrag mit dem neuen Ehepartner sinnvoll sein.
Wiederverheiratungsklausel: Gestaltungsmöglichkeiten im Berliner und Sylter Testament
Um den Erhalt des Familienvermögens auch bei einer Wiederverheiratung des überlebenden Ehepartners sicherzustellen, gibt es verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten:
- Wiederverheiratungsklausel: Diese Klausel im Berliner Testament bestimmt, dass das Erbe an die Kinder geht, sollte der überlebende Ehepartner erneut heiraten. Dies schützt zwar das Vermögen vor Ansprüchen des neuen Ehepartners, schmälert aber die finanzielle Freiheit des Überlebenden aus der ersten Ehe.
- Vorweggenommene Erbfolge: Teile des Vermögens können bereits zu Lebzeiten an die Kinder übertragen werden. Dies reduziert das Risiko von Pflichtteilsansprüchen und schützt das Vermögen vor einer möglichen neuen Ehe.
- Vermächtnisse und Auflagen: Das Berliner Testament kann spezielle Vermächtnisse oder Auflagen enthalten, die sicherstellen, dass bestimmte Vermögenswerte oder Nutzungsrechte ausschließlich den Kindern vorbehalten bleiben.
Fazit
Ein Berliner Testament bietet die Möglichkeit für eine klare Regelung für die Erbfolge unter Ehepartnern und sorgt damit für finanzielle Sicherheit des überlebenden Ehepartners. Eine Wiederverheiratung des überlebenden Ehepartners kann jedoch komplexe Fragen aufwerfen. Durch gezielte Gestaltungsmöglichkeiten im Testament und rechtzeitige Beratung können potenzielle Konflikte vermieden und der Erhalt des Familienvermögens sichergestellt werden.
Eine elegante Lösung stellt auch ein sogn. Sylter Testament dar. Weitere Informationen finden Sie hier:
Die vorstehenden Ausführungen geben nur Anhaltspunkte, aber sie ersetzen eine Beratung für einen konkreten Fall nicht. Wenn Sie Fragen zur Gestaltung Ihres Berliner Testaments oder zur Absicherung bei einer möglichen Wiederverheiratung haben, wenden Sie sich gern an Rechtsanwalt Dr. Markus Wessel.
Häufige Fragen zur Wiederverheiratungsklausel & weiteren Klauseln im Sylter und Berliner Testament
Was bewirkt die Wiederverheiratungsklausel?
Die Wiederverheiratungsklausel zwingt den überlebenden Ehegatten im Falle einer neuen Heirat, Vermögen ganz oder teilweise an die Schlusserben herauszugeben – so bleibt das ursprüngliche Vermögen im Familienkreis.
Wie schützt die Bindungsklausel mein Vermögen?
Mit der Bindungsklausel (Wechselbezüglichkeit) wird verhindert, dass der überlebende Ehegatte das Testament nach dem ersten Todesfall – etwa zu Gunsten Dritter – ändert oder Teile des Vermögens entnimmt.
Wozu dient die Wechselbezüglichkeit?
Durch Wechselbezüglichkeit sind beide Ehepartner eng verknüpft: Änderungen am gemeinschaftlichen Testament sind nur gemeinsam möglich und somit nicht einseitig durchführbar.
Wie funktioniert der Pflichtteilsverzicht?
Mit einer Pflichtteilsstrafklausel kann festgelegt werden, dass ein Schlusserbe, der seinen Pflichtteil einfordert, im zweiten Erbfall nur den Pflichtteil erhält – nicht das volle Erbe.
Können diese Klauseln kombiniert werden?
Ja. Eine kluge Kombination aus Wiederverheiratungsklausel, Bindungswirkung, Wechselbezüglichkeit und Pflichtteilsverzicht sichert Ihren Nachlass umfassend und steueroptimiert ab.
Berliner Testament mit Wiederverheiratungsklausel in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf - Termin bei Rechtsanwalt Dr. Markus Wessel vereinbaren:
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